Zu den Herausforderungen der zukünftigen gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung gehört die demographische Entwicklung, verbunden mit einem sich ändernden Nachfrageprofil nach medizinischen Leistungen und Planungsinstrumenten für neue angepasste Versorgungsstrukturen. Dabei spielen die geographischen Wege zwischen Wohnort des Patienten und Gesundheitseinrichtung eine zentrale Rolle. Derzeit werden in der Gesundheitsforschung ausschließlich eindimensionale Raumanalysen durchgeführt, um einzelne Distanznen zwischen Anbieter und Patient zu messen. In der Realität besteht die leitliniengerechte Versorgungskette aus einer Vielzahl von Wegen zwischen unterschiedlichen Dienstleistern in unterschiedlichen Zeitabständen. Ziel ist es, die konzeptionelle Entwicklung eines mehrdimensionalen Modells zur Erreichbarkeit von Gesundheitsdienstleistungen am Beispiel der Knieendoprothetik in Brandenburg zu entwickeln. Zur Bearbeitung der formulierten interdisziplinäre ausgerichteten Forschungsfragen wird die Methodik der evidenzbasierten Medizin verwendet, um die empirische Basis der Modelle zu schaffen. Anschließend werden die Modelle für unterschiedliche Szenarien validiert.

Die aufgestellten Modelle (Prozess, Struktur, Raum) konnten allesamt durch die systematisch recherchierte Literatur gestützt werden. Am Beispiel des Projekts GeoViVid in Brandenburg wurden Erkenntnisse zur Anwendbarkeit und Praktikabilität des Modells gewonnen.