Sommerkondensation in historischer Bausubstanz - Untersuchungen in der Dorfkirche Buchholz

Einleitung

Die 1266 erbaute Feldsteinkirche in Birkholz ist nach einer Sprengung des Turmhelms im Jahre 1972 eine Teilruine. Das stark zerstörte Kirchenschiff wurde mit einem Notdach gesichert und der Triumphbogen zum intakten Chorbereich verglast.

Im Rahmen einer Masterarbeit wurden im Oktober 2004 Messungen der relativen Luftfeuchte, der Lufttemperatur und der Temperatur von Bauteiloberflächen durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, ob die im Chorbereich aufgetretenen Feuchteschäden auf Sommerkondensation zurückzuführen sind oder ob andere Ursachen für diese Schäden verantwortlich sind.

Auswertung

Durch einen Vergleich der Taupunkttemperatur mit der Oberflächentemperatur konnte festgestellt werden, ob Sommerkondensation auftrat. Dies war Ende Oktober der Fall, als die Außentemperatur auf Werte bis 19°C anstieg. Damit verbunden war ein Ansteigen der relativen Luftfeuchte im Inneren der Kirche auf über 90%. Zu diesem Zeitpunkt fand an den Messstellen eine Überschreitung der gemessenen Oberflächentemperatur zur ermittelten Taupunkttemperatur statt. Damit trat zu diesem Zeitpunkt Sommerkondensation auf (Siehe nachfolgende Diagramme - Vergrößerung durch Anklicken!).

Eine ergänzend durchgeführte Schadensanalyse zeigte, dass ebenfalls eine hygroskopische Belastung durch bauschädlichen Salze (Sulfate und Nitrate) vorlag.

Vermeidung von Feuchteschäden

Eine Reduzierung von Feuchteschäden durch Sommerkondensation ist durch gezieltes Lüften möglich. Eine Vermeidung lässt sich nur durch eine Temperierung des Kirchenraumes erzielen. Zudem wäre es ratsam die bauschädlichen Salze durch Entsalzungsmaßnahmen (Anlegen von Kompressen, Austausch des betroffenen Putzes) zu minimieren.

 

 

 

 

 

Ein Plakat zu diesem Thema mit weiteren Infomationen steht als
Pdf-Dokumen
t zur Verfügung.

 

                               Die Masterarbeit wurde mit Unterstützung des
                               Labors für Bautenschutz
                               erstellt von:

                     Dipl.-Ing. (FH) Petra Schrimpf M.Sc.


an der TU Berlin im Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege, Fachgebiet Historische Bauforschung.