Landschaft stellt ein vielfältig genutztes und zu schützendes Gut dar. Ein jeder hat sein eigenes Verständnis von ihr. Dieses reicht von tatsächlichen Gebietsausschnitten mit Berg, Wiese, Bauer und Milchkuh über stilisierte Vorstellungen unberührter Natur bis hin zu abstrakten Gebilden wie einer Medienlandschaft. Mit der Betrachtung des Gegenstands Landschaft aus verschiedenen disziplinären Perspektiven stellt sie sich im Wesentlichen als konkreter Ge-bietsausschnitt mit einer einheitlichen naturräumlichen Ausstattung, welche in unterschied-lichem Maße durch anthropogenes Eingreifen überprägt ist, dar.

Die Betrachtung, Analyse und Dokumentation von Landschaft erfordert ihre eindeutige räumliche Abgrenzung. Deshalb werden mit dieser Arbeit Methoden zusammengetragen, mit der sich Landschaftseinheiten definieren lassen und Maßzahlen vorgestellt, welche die objektive Bewertung der gebildeten Bereiche erlauben. Der Prozess, in dem Landschaftsein-heiten abgegrenzt werden, wird als Regionalisierung bezeichnet. Unter Regionalisierung wird dabei die Zusammenfassung kleinerer Raumeinheiten oder Standorte zu übergeordne-ten Regionen ähnlicher Merkmalsausprägung verstanden. Diese Zusammenfassung erfolgt je nach Datenlage in einem vielschichtigen Prozess. Mit Verfahren wie der Thiessen-Polygone oder inversen Distanzgewichtung wird lückenloses, flächendeckendes Datenmaterial ge-schaffen. Darauf kann die Integration mehrerer Merkmale aus verschiedenen Quellen in einem Datensatz folgen. Die erzeugten Materialien sind die Basis für die thematische und räumliche Aggregation von Raumeinheiten zu Regionen durch Methoden wie das Moving-Window-Verfahren, die Clusteranalyse oder bei Fernerkundungsdaten durch eine visuell-manuelle Abgrenzung.

Um der theoretischen Diskussion der Methoden ein anschauliches Beispiel zu geben, wird ein ausgewähltes Verfahren anhand eines multivariaten Datensatzes erprobt. Der verwendete Datensatz enthält Merkmale, die in ihren verschiedenen Ausprägungen und unterschiedli-chen Kombinationen Bauernhaustypen beschreiben. Unter den Merkmalen finden sich Eigenschaften wie Wandmaterialien, Dachformen oder Bewirtschaftungsformen. Für die Vor-führung wird die Clusteranalyse gewählt, da sie für Daten jeglichen Typs und jeder Skalierung geeignet ist. Mittels der Clusteranalyse werden in dem Datensatz Features ge-sucht, deren Merkmalskombinationen sich sehr ähnlich sind und die räumlich nah beieinander liegen, um sie zu Regionen zu formen. Die Hindernisse auf diesem Weg sowie die Modifikation an diesem Weg zu den Regionen werden abschließen beschrieben.