In Brandenburg weisen ländlich geprägte Regionen eine geringe Bevölkerungsdichte auf. In diesen Regionen beschränkt sich das Angebot der ambulanten ärztlichen Versorgung weitestgehend auf die einwohnerreicheren Städte. Dabei sind Ärzte von einem Teil der Bevölkerung außerhalb der Städte schlecht erreichbar. Zudem werden öffentliche Verkehrsmittel in ländlichen Gebieten selten bedient. Die Bedarfsplanung, die für die Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung verantwortlich ist, berücksichtigt aufgrund der großen Planungsbereiche diese räumlichen Disparitäten nicht.

Im Rahmen dieser Masterarbeit wird die ärztliche Versorgungssituation der Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Uckermark in Brandenburg untersucht, sofern der öffentliche Personennahverkehr zum Erreichen des Arztes genutzt wird.

Die Modellierung der Erreichbarkeit erfolgt in einem Geoinformationssystem (GIS), unter der Verwendung von entwickelten Indikatoren, die die Versorgungssituation kleinräumig beschreiben können. Dafür wird ein multimodales Netzwerk aus OSM-Straßendaten und Daten des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB) aufgebaut. Die Ergebnisse zeigen räumliche Disparitäten in der ambulanten ärztlichen Versorgung. In Regionen mit einer guten Anbindung an den ÖPNV können Ärzte in einer definierten zumutbaren Entfernung erreicht werden und dabei besteht eine Auswahl von verschiedenen Ärzten. In Regionen mit schlechter Anbindung an den ÖPNV, ist der Zugang zu Ärzten in der zumutbaren Entfernung meist nicht gegeben.