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Ergänzt werden die Aufnahmen durch zeitpunktbezogene meteorologische Daten und jeweils ein Panoramafoto des Aufnahmepunktes. Jene Panoramen und die ergänzenden Kartenansichten im Infobereich werden bei Klick darauf in einer "Lightbox" geöffnet.
Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Akustischen Kartographie, welche trotz seit Dekaden geleisteter Pionierarbeit und der nun vorhandenen technischen Möglichkeiten stets als ein Randgebiet der Kartographie bezeichnet werden muss. Die Akustische Kartographie verwendet akustische Zeichen zur Übertragung bestimmter Informationen. Ein Grund für die Seltenheit akustischer Karten ist die Herausforderung einer verständlichen Übersetzung von optischen oder thematischen Sachverhalten in das Akustische.
In dieser Arbeit läuft der Prozess allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Es ist der Versuch, bestimmte akustische Ausprägungen kartographisch zu verorten und diese sowohl akustisch als auch visuell wiederzugeben. Auch hierbei trifft man auf das Problem der Übersetzung. Die Darstellbarkeit von Klangumgebungen ist also von Kompromissen abhängig, die natürlichen Ursprungs sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass die akustische Wahrnehmung und deren Bewertung vom Menschen abhängig ist. Somit sind allgemein-gültige Interpretationen kaum zu formulieren. Deshalb wird in diesem Projekt ausschließlich mit "audiorealistischen Zeichen", also reinen Tonaufnahmen, gearbeitet, welche die Wirklichkeit möglichst repräsentativ wiedergeben sollen.
Da eine Klangumgebung sich trotz gleicher Position ständig ändert und sie von zeitabhängigen Faktoren (z.B. Tag/Nacht; Wochentag/-ende; Jahreszeiten) beeinflusst wird, ist diese Arbeit eine Näherung an eine Klangumgebung im kartographischen Sinne. Sie geht auf die Unterschiede von Tageszeiten ein und macht so Teilstücke von zwei Minuten Länge auditiv vergleichbar. Vor allem aber können standortabhängige Ausprägungen einzelner Aufnahmen miteinander verglichen werden. Auch an den minimalen Schallpegelwerten sowie den qualitativen Attributen lassen sich Zusammenhänge erkennen.
Ein weiterer Nutzen der Klangumgebungskarte ist das "Erlebbar-Machen" eines Standortes. Schließlich wirkt sie im Feld der Multimedialen Kartographie, indem sie verschiedene Medien einbindet und diese interaktiv an- und abgewählt werden können. Es wird empfohlen, die Audioaufnahmen mit geeigneten Kopfhörern anzuhören, da so Geräusche und Schallreflexionen der Nutzerumgebung minimiert werden und ein besserer Höreindruck der Stereoaufnahmen erzielt wird. Während ein Teilpanaroma angezeigt wird, kann der Audioplayer im Hintergrund weiter laufen. Zur "Erweiterung der Erfahrung" sind meteorologische Daten angegeben. Sie unterliegen zu diesem Zweck der Vorstellungskraft, sind aber auch relevante Informationen zur Ausbreitung des Schalls (Windgeschwindigkeit und -richtung).
Das Ziel der zeitunabhängigen Abrufbarkeit von Ausprägungen einer urbanen Klangumgebung und weiteren Informationen wurde in diesem Projekt realisiert.