Im Rahmen eines Forschungsprojektes 2008/2009 im Fachbereich III, im Labor für Geodatenanalyse und Visualisierung wurde in der Mbeya Region im Südwesten Tan- sanias, in Zusammenarbeit mit der GIZ (deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH), unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Schweikart ein Geografisches Informationssystem im Gesundheitssektor (Health-GIS) implementiert.

Das Ziel des Projektes ist es, ein Werkzeug bereitzustellen, welches die Entscheidungs- träger unterstützt, schnell und effektiv alle Belange in der Gesundheitsversorgung regional oder auf Distriktebene zu planen. Dazu wurden über 350 zugängliche Gesundheitseinrichtungen der Region, von den „Dispensaries“ (Dorfgesundheitsposten) bis zu den Krankenhäusern, von deutschen und tansanischen Studenten mit GPS räumlich erfasst und Basisdaten erhoben. Dazu gehören Daten über die technische wie medizinische Ausstattung, das Personal sowie angebotene Services.

Am Ende des Projektes entstand die Idee, ausgewählte Daten in einem Gesundheitsatlas zu veröffentlichen. Es ist das Ziel, Inhalte des Geoinformationssystems kartographisch außerhalb des digitalen Systems in anschaulicher Weise einem breiteren Publikum zu präsentieren. Der im Dezember 2010 erschienene Gesundheitsatlas „Health Atlas, Health Service Availability in Mbeya Region – Tanzania“, gibt in thematischen Karten Auskunft über die Verfügbarkeit der Gesundheitsdienste im ländlichen Raum und zeigt die bestehenden räumlichen Disparitäten. Der Atlas richtet sich an Personen, die im Gesund- heitswesen in Planungs- und Kontrollfunktionen tätig sind und an alle, die sich für das Thema „Public Health“ interessieren.

Der Gesundheitsatlas wurde auf nationaler Ebene in Dar es Salaam dem tansanischen Gesundheitsministerium am 13. Dezember 2010 übergeben. Der Ehrengast war der neu gewählte Gesundheitsminister Dr. Hajji Mponda, begleitet von seiner Stellvertreterin Dr. Lucy Nkya und dem Chief Medical Officer Dr. Deo Mtasiwa. In diesem Rahmen stellte Prof. Schweikart in einer kurzen Einführung die Arbeit seines Berliner Teams vor. Der Gesundheitsminister Dr. Hajji Mponda sprach allen Mitgliedern des Teams seinen herzlichen Dank für die erfolgreiche Arbeit aus. Er wies drauf hin, dass die Mbeya Region die erste Region in Tansania ist, für die ein Gesundheitsatlas erstellt wurde. Dies kann als Referenz für andere Regionen dienen. Dr. Hajji Mponda unterstrich die Wirkung von Geodaten für Planungsaufgaben für die Zukunft. Am 17. Dezember 2010 wurde der Gesundheitsatlas der Mbeya Region übergeben. 

Der Health Atlas ist online zugänglich:
Health Atlas Mbyea Region, Tansania

Zusätzlich kann der Health Atlas als Buch käuflich (29,80 €) erworben werden:
Jonas.Pieper(at)bht-berlin.de