Praktikum zu Optometrischen Untersuchungen
Im ersten Studiensemester bilden zwei Untersuchungstechniken die Hauptthemen: Die Ophthalmoskopie und die Skiaskopie.
Ophthalmoskopie
Bei der Ophthalmoskopie wird das Augeninnere mit Hilfe geeigneter Gerätschaften auf auffällige Abweichungen vom normalen Erscheinungsbild untersucht. Das normale Erscheinungsbild sowie die relevanten Auffälligkeiten am Auge werden in den zugehörigen Vorlesungen vermittelt. Für die Laborübungen zur direkten Ophthalmoskopie steht jedem Studierenden ein aktuelles Heine-Ophthalmoskop zur Verfügung. Die Übungen führen die Studierenden im ersten Semester auf Gegenseitigkeit durch, in höheren Semstern an älteren Klienten und in den klinischen Praktika an Klienten, die an die BHT verwiesen wurden.
Auch die indirekte Ophthalmoskopie mittels Spaltlampe und Volk-Linse wird vorgestellt, allerdings liegen die umfangreicheren Übungen dazu in den höheren Studiensemestern.
In einer abschließenden Prüfung zur Ophthalmoskopie untersucht jeder Studierende ein Auge, skizziert und dokumentiert den vorgefundenen Zustand nach sinnvollen Kriterien (Transparenz der Medien, Färbung des Fundus, Gefäßverlauf und -kaliber, C/D-Verhältnis, Papillenbeschaffenheit, ISNT-Regel usw.). Anschließend wird der beschriebene Augenhintergrund mit einer digitalen Funduskamera fotografiert und Beschreibung, Skizze und Foto miteinander verglichen, diskutiert und bewertet. Ziel ist die Fähigkeit, jedes Auge schnell und sicher auf Auffälligkeiten hin untersuchen und beurteilen zu können, um ggf. gezielt an den Arzt überweisen zu können.
Skiaskopie
Die Skiaskopie ist ein objektives Verfahren zur Refraktionsbestimmung des Auges, das insbesondere im Bereich der Kinderoptometrie sowie bei bettlägerigen Klienten angewendet wird. Dazu wird mit einem sog. Skiaskop ein Lichtbündel über das Auge geführt und beobachtet, zu welchen Lichterscheinungen dies in der Pupille des Auges führt. Die vorgefundenen Lichterscheinungen in der Pupille geben Aufschluss über Art und Höhe der Fehlsichtigkeit.
Das Verfahren hat etliche Vorzüge, erfordert aber viel Übung und ist in der zugrundeliegenden Theorie relativ anspruchsvoll. In den Laborübungen stehen jedem Studierenden aktuelle Heine-Skiaskope, Skiaskopierleisten, Messgläsersätze sowie Phoropter zur Verfügung. Die Studierenden trainieren die Abfolge der Arbeitsschritte zunächst am Modellauge. So schnell wie möglich wird anschließend zur Arbeit am lebenden Auge übergegangen.
In einer abschließenden Prüfung zur Skiaskopie untersucht jeder Studierende mehrere Augen verschiedenster Fehlsichtigkeiten und dokumentiert die Messergebnisse. Ziel ist die Fähigkeit, alle Augen mit hinreichender Pupillengröße ohne Einsatz diagnostischer Medikamente exakt skiaskopieren zu können.