Kann Beton schwimmen? Ja, und es ist nicht unlogisch. Stahl ist bei gleichem Volumen ca. dreimal schwerer und keiner wundert sich!

Die Lösung kann man bei ARCHIMEDES finden. Beim "Relaxen" in der Wanne soll ihm aufgefallen sein, dass sein Körper Wasser verdrängt. Die Menge des verdrängten Wassers, so analysierte er, entsprach exakt seinem Körpervolumen. Das nach ihm benannte Prinzip lautet:

„Die Auftriebskraft, die ein Körper in einer Flüssigkeit erfährt,
ist genauso groß wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums.“

Ein Betonkanu erhält also durch das Verdrängen des Wassers Auftrieb. Das Kunststück für die Studierenden besteht bei jedem neuen Versuch darin, das verdrängte Wasservolumen des von ihnen designten Kanus mit der Masse des Kanus aus Beton –– und der Kanuten/innen - in Einklang zu bringen. Und genau dies ist nicht immer ganz einfach. 2022 war es wieder soweit und das Team der BHT überzeugte mit dem Kanu "K-26°" alle Juror*innen und Gäste mit Details der Konstruktion in Anlehnung an die japanische Origamitechnik, gepaart mit betontechnologischen Highlights, z. B. einer spiegelglatten, schwarzen Oberfläche, 6 mm dünnen Kanuwänden, einer Boje aus Schleuderbeton sowie Designelementen in Fotobetonoptik. Als Bindemittel wurde der neu auf dem Markt erhältliche, klinkereffiziente Zement "Vertua" des Zementwerkes Rüdersdorf der CEMEX Deutschland AG verwendet, mit dem eine deutliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes gegenüber konventionellen Zementen erreicht werden kann. Für die BHT war es bereits die neunte Teilnahme an diesem im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Event.

Das erste Betonboot wurde von Joseph-Louis Lambot hergestellt und 1855 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt. In der Folge wurden weltweit eine Reihe von Betonschiffen bzw. -booten in der sogenannten Ferrocementbauweise sowohl für zivile als auch für militärische Anwendungen hergestellt. Auch Segelyachten aus Beton sollen in jüngster Zeit wieder gesichtet worden sein. Die hohe Dauerhaftigkeit und damit Langlebigkeit des Betons sind der Grund, weshalb auch heute noch einige Exemplare, z.B. im Rostocker Hafen, besichtigt werden können. Die Idee für einen Studentenwettbewerb in Form einer Betonkanu-Regatte stammt aus den USA. In der BR Deutschland treten seit 1986 Teams von Hochschulen, Universitäten und Ausbildungsstätten miteinander in den Wettstreit. Organisisiert werden die Regatten von der deutschen Zement- und Betonindustrie. Dabei geht es nicht nur um den sportlichen Wettkampf, sondern auch um die besten Platzierungen, u.a. in den Kategorien "Konstruktion", "Gestaltung/Design" und "Offene Klassse". Die Ergebnisse für die Erstplatzierten der bisherigen Wettbewerbe findet Ihr hier:

www.beton.org/inspiration/betonkanu-regatta/historie-sieger/

Beachtet besonders die Ergebnisse des Jahres 2017 in Köln und 2022 in Brandenburg! Weitere Platzierungen der Teams der BHT findet Ihr weiter oben in den Projektvideos.

Teams der Berliner Hochschule für Technik waren bei den folgenden Deutschen Betonkanu-Regatten dabei:

  • 2022- Brandenburg
  • 2017 - Köln
  • 2015 - Brandenburg an der Havel
  • 2013 - Nürnberg
  • 2011 - Magdeburg
  • 2007 - Hannover
  • 2005 - Heidelberg
  • 2002 - Potsdam

Wie gelangt man von einer Idee zu einem Betonboot? Das hat das Team der Betonkanu-Regatta 2015 hier zusammengestellt.