Die Energiewende findet heute beim Strom statt, nicht bei der Wärme. Allein auf die Raumbeheizung entfallen 30% des Endenergieverbrauchs in Deutschland. 80% der Gebäude sind noch vor den ersten wirksamen Wärmeschutzverordnungen errichtet. Ihr Heizenergieverbrauch ist etwa 4-mal höher als in neuerrichteten Gebäuden. Damit fällt mehr als 90% des Heizenergieverbrauchs im Gebäudebestand, also in schlecht oder gar nicht isolierten Gebäuden an, in denen auch die Maßgaben der EnEV nicht greifen.

In der Optimus-Studie von Jagnow und Wolf wurden 2004 durchschnittliche Einsparungen von 20% durch bessere Anlageneinstellungen nachgewiesen. Es wurde ein neuer hydraulischer Abgleich durchgeführt – bis zu den Heizkörperdurchflüssen – und anschließend die Pumpendrehzahl und die Heizkurve reduziert. Mit ähnlichen Maßnahmen werden in sog. Performance Contractings in öffentlichen Gebäuden sogar regelmäßig Einsparungen in einer Größenordnung von 30% erzielt.

Um zu verstehen, wie Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich zustande kommen, muss man Energieverschwendungen ins Kalkül ziehen, wie sie Bild 2 zeigt. Diese Verschwendungen werden durch die bessere Anlageneinstellung abgebaut.

 

Das Bild zeigt idealisierte Häufigkeitsverteilungen der Verschwendung. Heller gefüllt ist der Ausgangszustand gezeigt, dunkler die Verbesserung. Links im Bild ist die Verbesserung durch die Anlageneinstellung gezeigt. Sie kommt dadurch zustande, dass die maximale Verschwendung reduziert wird. Rechts im Bild wird die Verschwendung durch ein besseres Nutzerverhalten optimiert. Es werden seltener hohe Verschwendungen verursacht. Das ist der Effekt, der durch die HeatMap erzielt werden soll.

Diese Einsparungen sind mit regulären Effekten nicht zu erklären. Mit der niedrigeren Vorlauftemperatur verringern sich die Verluste der verschiedenen Anlagenteile, aber all diese Verluste haben im Bestand häufig ohnehin keinen höheren Anteil als 10% vom gesamten Energiebedarf. Selbst wenn man sie drastisch reduziert, liegen die Einsparungen eher bei 5% als bei 20% oder 30%.

 

Mit dem Projekt HeatMap, werden die Raumtemperaturen erfasst und graphisch visualisiert, um die Energieverschwendung für den Nutzer sichtbar zu machen (siehe Bild). An den beiden Hochschulen (Beuth HS und HTW Berlin), werden  über zwei Heizperioden ausgedehnte Untersuchungsbereiche eingerichtet. Ferner sollen in Berlin die HeatMap in Hochschulbereich fest etabliert  und in eine regionale HeatMap überführt werden.

Website des Projekts -> HeatMap