(Ingeborg-Meising Saal)

 

Was ist Resilienz? – Einstieg mit historischem Bezug

Kurze Einführung von M. Fraaß. Was ist Resilienz? Rekurs auf die Antike mit römischem Reich als Beispiel für ein resilientes Staatwesen, das sogar einer zeitweiligen Besetzung des Territoriums durch karthagische und mit ihnen verbündete Truppen standhält.

Berliner Feuerwehr im Wandel – Rückblick und Ausblick

Anschließend treten C. Franzke von der Berliner Feuerwehr und S. Truthän von hhpberlin in einen Podiumsdialog. Beginnend mit einem Abriss über die nun schon fast 170-jährige Geschichte der Berliner Feuerwehr, einer der größten in Europa, ihren Organisationsstrukturen mit hauptamtlichen Beschäftigten und Freiwilligen werden die neuesten Entwicklungen vorgestellt.

VUCA – Die Herausforderungen der Gegenwart

S. Truthän betont die schnelle Veränderlichkeit der Randbedingungen – bei Fachleuten läuft das unter VUCA, was für Volatility, Unceratainty, Complexity and Ambiguity steht – und die Notwendigkeit, immer neue Lösungen zu finden.

Orientierungslosigkeit und der Bedarf an Visionen

Die Orientierung der Bevölkerung ähnelt einem Kompass mit kaputtem Magneten. Umso mehr sind Visionen gefragt, die eine neue Richtung weisen. Dabei ist die Berliner Feuerwehr heute Vorreiter.

Neue Werkzeuge: Visualisierungen, BIM und KI

Als neue Hilfsmittel werden Visualisierungen, BIM und KI wie ChatGPt verwendet, um eine Augmented Reality zu schaffen, die auf Echtzeitdaten beruht und schnellere Abläufe schafft.

Digitalisierung – Chance oder Risiko für Resilienz?

Als Beispiel zeigt er eine „Datentankstelle“ mit Geodaten, BIM- Modellen, Simulationsdaten, Algorithmen und Stammdaten. In der Diskussion entsteht die Frage, die zunehmende Digitalisierung im Hinblick auf Resilienz nicht mehr Nachteile als Vorteile hat.

Was geschieht z.B. bei einem Blackout (vollständiger Stromausfall)? S. Truthän entgegnet, dass die zukünftigen Probleme andere sein werden als die vergangenen, und wir es vermeiden sollten, sich gedanklich nur an extreme Zustände festzuhalten, die sehr selten auftauchen. Stattdessen sollten uns mit Alltagsfällen befassen.

Schnelligkeit zählt – Beispiele aus der Praxis

Eine andere Frage war, ob man ein ZERO-Methode, wie S. Truthän sie vorgestellt hat, auch für den Brand in Notre Dame in Paris hätte benutzen können. C. Franzke antwortet mit dem Beispiel eines Brands im Haus Grashof und macht deutlich, wie entscheidend die Zeit ist. Zuvorderst geht es darum zu verhindern, dass der Brand sich ausbreitet und Menschen in Gefahr bringt. Die Informationen, die die Feuerwehr braucht, werden heutzutage noch mündlich z.B in diesem Fall durch den Hausmeister mitgeteilt. Das nimmt wertvolle Zeit.

Appell an Politik und Gesellschaft

Digitalisierung und ZERO-Methode können die Effizienz erheblich steigern. S. Truthän weist darauf hin, dass viele Gebäude für die Feuerwehr immer noch eine Blackbox ist.

C. Franzke sieht auch die Politik in der Verantwortung, ein gesellschaftliches Umdenken einzuleiten und ein Bewusstsein zu schaffen, dass die soziale Verantwortung im Bereich öffentlicher Sicherheit wachsen muss, so dass die einzelne Person auch selbst die notwendigen Prozesse und Maßnahmen durchdenkt.