B32b - Gebäudeentwurf IV - Bauen im Bestand
Von der Schiene in die Lüfte ...
Ein Informationszentrum zum Standort Neu-Tempelhof und seiner (Luftschiffer-) Geschichte
Der Bahnhof Berlin Südkreuz am Kreuzungspunkt von Berliner Ringbahn und Anhalter Bahn trug bis 2006 den Namen Papestraße. Er ist mit zehn Bahnsteiggleisen ein wichtiger Umsteigepunkt und gilt als drittgrößter Berliner Fernbahnhof. Auf seiner Ostseite erschließen General-Pape-Straße und Ballonfahrerweg den nach der Widerstandskämpferin Erika von Brockdorff benannten Bahnhofsvorplatz, senkrecht dazu führt der Werner-Voß-Damm, auf dem auch die Südkreuz und Alexanderplatz verbindende Buslinie 248 verkehrt, ins Zentrum der Gartenstadt Neu-Tempelhof. Am Schnittpunkt beider Straßen liegt das Areal der für die Preußischen Eisenbahnregimenter erbauten ehemaligen Kasernengebäude.
Der südliche Teil dieses Geländes stellte zwischen 1885 und 1901 die sogenannte "Wiege der deutschen Militärluftfahrt" mit spektakulären Aufstiegen von gasgefüllten Ballons und Luftschiffen dar, die als bedeutende Meilensteine der Luftfahrt gelten.
Während sich Neu-Tempelhof an den östlichen Quartierseingängen durch anspruchsvoll gestaltete Empfangs- und Torsituationen auszeichnet, macht der am Südkreuz gelegene Eingang einen eher abweisenden Eindruck. Dies betrifft neben der Erscheinung der General- Pape-Straße auch die historischen "Tore" ins heute durch Wohnen und Gewerbe genutzte ehemalige Kasernengelände. Sie laden wenig dazu ein, das Areal mit seinem interessanten Gebäudebestand zu betreten. Als ein erster Baustein der insgesamt noch ausstehenden Entwicklung des Geländes soll im Bereich "Tor VII" ein dem Ort angemessener Empfangs- und auch Informationsbereich zur facettenreichen Geschichte Neu-Tempelhofs insgesamt wie auch zur besonderen "Mobilitäts-Geschichte" des Standorts baulich formuliert werden.