B32b - Gebäudeentwurf IV - Bauen im Bestand
The Third Row - Qualifying Densification
Konzepte zu einer weiteren Verdichtung des Straßenzuges Metfessel- und Mussehlstraße am Fuße des Kreuzbergs
Ein Teilstück einer bereits auf Plänen aus dem Jahre 1838 erkennbaren Wegeverbindung von Berlin in Richtung Südwesten, damals noch von Bäumen gesäumt auf freiem Feld, bildet heute den Straßenzug Methfesselstraße und Mussehlstraße. Dieses für Berlin ungewöhnliche Stra.enstück, halb in Kreuzberg und halb in Neu-Tempelhof gelegen, zeichnet sich durch topografische Höhen, eine leicht gebogene Führung sowie - trotz der innerstädtischen Lage - durch eine überwiegend offene Bebauungsstruktur aus. Zudem existieren Teile der Straße heute nur noch als Fußwegeverbindung innerhalb einer durchgrünten Baustruktur der Nachkriegszeit. Zwei prägnante Grünanlagen Berlins - beide Gartendenkmäler - sind direkt von der Methfesseloder der Mussehlstraße erschlossen, einerseits der Kreuzberger Viktoriapark mit Wasserfall und Schinkel-Denkmal sowie andererseits der Neu-Tempelhofer Parkring mit dem Kynastteich. Begleitet ist der Straßenzug aber auch von verschiedenen Baudenkmalen, u.a. den Bauten der ehemaligen Schultheiss-Brauerei (heutiges Viktoriaquartier), Max Tauts Ensemble aus den 20er und 50er Jahren an der Ecke Methfessel-/Dudenstraße, Frei Ottos "Gläserner Stadt" zwischen Badener und Bayernring sowie Fritz Bräunings "Kirche auf dem Tempelhofer Feld", deren Vorhalle sich über ein Plateau zum tiefergelegenen Parkring richtet. Obwohl also viele qualitätvolle Elemente den an sich kurzen Straßenzug begleiten und die Bebauung der Methfesselstraße bereits an mehreren Punkten verdichtet wurde, führt er immer noch ein unauffälliges und ruhiges Dasein im Schatten seiner belebten Nachbarn (Mehringdamm, Tempelhofer Damm, Manfred-von-Richthofen-Str.). Wie kann nun auch sein südlicher Abschnitt, die Mussehlstraße, stärker verdichtet und ggf. belebt werden - und dabei die spezielle Identität des gesamten Straßenzuges in ihren positiven Aspekten gestärkt werden? Ziel des Entwurfsprojektes ist unter Betrachtung der historischen und kontextuellen Besonderheiten des Areals eine - auch unter LowTech-Aspekten - "aufwertende Verdichtung" des Straßenzuges, mit einem vertiefenden Fokus auf den Bereich zwischen Bayernring und Schulenburgring.