B21 - Entwerfen und Konstruieren im Bestand
Berlin Mitte – Kalkscheune
Historische Baukonstruktionen und Entwurf
Die Weiterentwicklung, Pflege und Unterhaltung bestehender Gebäude und ihrer Bausubstanz hat nicht nur eine beachtliche volkwirtschaftliche, sie hat darüber hinaus eine zutiefst ökologische und baukulturelle Dimension. Ein werterhaltender und somit sachgerechter Umgang mit bestehenden Gebäuden setzt solide und fundierte Kenntnisse zu dem jeweiligen Gebäudetyp und seiner historischen Bauweise von der Gebäudesohle bis zur Dachkonstruktion voraus. Dazu sind Kenntnisse über die verwendeten Materialien, die Konstruktionsart und die Fügung von Bauteilen erforderlich, die durch Vorlesungen, Übungen und durch die intensive und detaillierte Beschäftigung mit einem bestehende Gebäude vermittelt werden.
In diesem Semester wird dies die Kalkscheune in Berlin-Mitte sein, ein seit Beginn des 19, Jh. sich immer weiter entwickelndes und sehr besonderes Gebäudeensemble. Der erste Teil der Aufgabe wird sein, dieses Gebäudeensemble in seiner bauzeitlichen Entwicklung und seinem heutigen Zustand sowie im Hinblick auf die bauzeitliche und heutige Einbindung in den städtebaulichen Kontext zu analysieren und zeichnerisch zu dokumentieren. Auf Basis dieser ausführlichen und detaillierten Analyse wird dann der zweite Teil der Aufgabe sein, das Gebäudeensemble zu ergänzen und für ein ausgewähltes Bauteil eine Aufstockung mit einem neuen Dach zu entwerfen. Das Ziel wird sein, unter Berücksichtigung der heutigen Anforderungen die derzeitige Nutzung als bekannter und besonderer Veranstaltungsort um qualitätvolle Räume zu erweitern und die äußere Gestalt des Ensembles sinnvoll zu ergänzen.
Projekt 1
Marie Düsberg, Alisa Winkelmann
Projekt 2
David Beckert, Hanna Klie
Projekt 3
Bat-Erdene Tsoodol
M08a - Bauen im Bestand 3
Renaissance Theater Berlin
Entwurf für die Konversion des Gebäudes
Das Gebäude des heutigen Renaissance Theaters in Charlottenburg, stadträum- lich äußerst wirksam die Kreuzung Hardenbergstraße und Knesebeckstraße dominierend, bildet, wie viele historische Gebäude, die Komplexität vergangener Zeiten und ihre gesellschaftlichen Bedingungen lebhaft und gut ablesbar ab.
1902 für eine akademischen Studentenvereinigung der Bauakademiestudenten errichtet, hat es in diesen nun 117 Jahren seines Seins mehrere Umbauten erfahren und die unterschiedlichsten Nutzungen aufgenommen: von einem städtischen Gesellschaftshaus der Vorkriegszeit zu einem Lazarett im 1. Weltkrieg, von Kino- und Theaternutzungen zu einem Verwaltungsgebäude. Mit einer Planung von 1956, in der der Einbau einer Pension mit 37 Zimmern beabsichtigt war, zeigt sich, dass das Gebäude von seiner räumlichen Programmierung flexibel zu sein scheint.
Mit dem bevorstehenden Entfall der heutigen Theaternutzung aus Gründen von gestiegenen Anforderungen an Technik und Brandschutz bietet sich, bei offenem Nutzungskonzept und Erhaltung des historischen Saals, die Gelegenheit in einem Gebäudeentwurf das Haus mit seinen räumlichen Potenzialen kennenzulernen und dementsprechend neu zu programmieren.