B21 - Entwerfen und Konstruieren im Bestand
Bleibtreustraße 48 - Berlin Charlottenburg
Entwerfen und Konstruieren im Bestand
Die Weiterentwicklung, Pflege und Unterhaltung bestehender Gebäude und ihrer Bausubstanz hat nicht nur eine beachtliche volkwirtschaftliche, sie hat darüber hinaus eine zutiefst ökologische und baukulturelle Dimension. Ein werterhaltender und somit sachgerechter Umgang mit bestehenden Gebäuden setzt solide und fundierte Kenntnisse zu dem Gebäudetyp und seiner historischen Bauweise von der Gebäudesohle bis zur Dachkonstruktion voraus. Dazu sind wiederum Kenntnisse über die verwendeten Materialien, die Konstruktionsart und die Fügung von Bauteilen erforderlich.
Ausgehend von einem Gebäudetyp, der in Berlin fast ein Drittel des städtischen Gebäudebestands darstellt, dem Berliner Geschoßwohnungsbau der Kaiserzeit, werden diesbezügliche Kenntnisse durch Vorlesungen und Übungen vermittelt.
Derart gerüstet kann dann eine solide Entwurfsarbeit an einem Wohngebäude aus dieser Zeit im Herzen Berlin-Charlottenburgs, in der Bleibtreustraße erfolgen. Die Entwurfsaufgabe ist es, den Wiederaufbau des noch immer vom Krieg schwer beeinträchtigten Gebäudes zu planen. Dazu wird zur Vorbereitung des Entwurfes die bauzeitliche Fassung anhand der Archivpläne nachvollzogen und, ebenso wie sein heutiger Bestand, zeichnerisch dokumentiert. Eine Baustellenbesichtigung veranschaulicht das Gelernte.
Projekt 1
Meike Riebesell, Lina Johanna Rüttiger
Projekt 2
Clara Isabel Stöcker, Sophie Straupe
Projekt 3
Malena Buntenbach, Sophie Johanna Groß
M08a - Projekt 3, Bauen mit Bestand
Bebauung am Friedhof Müllerstraße 71 Berlin-Wedding
Historische Baukonstruktionen und Entwurf
Das Grundstück Müllerstraße 71 Ecke Liverpooler Straße in Berlin-Wedding gehört zum Friedhof der Berliner Domgemeinde, welcher im Jahr 1870 auf dem Grundstück Müllerstraße 72-73 angelegt wurde. Aufgrund der Bebauungsgeschichte besteht auf dieser Parzelle 71 Baurecht, das nun in Zeiten großen Wohnungsbedarfes genutzt und bebaut werden soll. In Ergänzung zu den auf dem Friedhof vorzufindenden historischen Gebäuden wie Inspektorenhaus und Kapelle soll eine ergänzende Bebauung entworfen werden, die Wohnungen, aber auch Werkstattflächen für den Friedhof und die Friedhofsmitarbeiter bieten soll.
1864 Müllerstraße 72-73, die Berliner Domgemeinde kauft diese Parzellen um einen Begräbnisplatz neu anlegen zu können
1870 Müllerstraße 72-72, die Berliner Domgemeinde baut das Inspektorenhaus und legt den Friedhof mit Friedhofsmauer an
1894 Müllerstraße 71, Ecke Liverpooler Straße, die Domgemeinde kauft das Nachbargrundstück, bebaut mit Wohnhaus, Stall, Schneiderwerkstatt
1897 Müllerstraße 71, Ecke Liverpooler Straße, Wohnhaus und Stall werden abgerissen, die Werkstatt umgebaut zu 2 Arbeiterwohnungen