Projekt 2


Analogie der Motive

Die Kubatur des Entwurfs leitet sich durch den Kontext ab. Aufgenommen werden die Fluchten der Wassergasse, an der früher der Wassergraben der Bastion entlangführte, des Märkischen Museums, das das Parkende zur Spree flankiert, und der Fanny Hensel Musikschule, die sich die Straßenansicht mit unserer Neuplanung teilt. Die Objekthöhen leiten sich von der direkten Nachbarbebauung ab und verjüngen sich gen Märkisches Museum, um den Park nicht abzuschließen wie der Bestand des Gartenbauamts, den wir in unserer Planung als demontiert betrachten. Um sich der Umgebung anzufügen, haben wir uns ihrer Motive bedient und sie modern interpretiert. Eingedeckt wurden die entstandenen Volumina mit Backstein und transformierten Schrägdächern, die vom Märkischen Museum uminterpretiert sind. Um eine weitere Parallele zum Museumsbau zu schaffen, haben wir durch die Bedachung einen Turm ausgebildet.

Die Sockelzone, die den gesamten Umkreis prägt, ist durch die vertikale Fensteranordnung und die Schattenfuge zu den oberen Geschossen ausgebildet. Diese wurden analog zum Hermann Schlimme Haus befenstert. Alle Fassaden wurden gerastert und in diesem sind die vertikalen Öffnungen angeordnet. Um Variation zu schaffen, wurden zwei Fensterformate verwendet und Asymmetrien eingearbeitet. Die drei so entstandenen Bauten beziehen sich in ihrer Nutzung ebenfalls auf den gebauten Kontext. In dem an der Inselstraße gelegene Gebäude befindet sich im Sockelgeschoss eine Ladenzone und Flächen für gastronomische Nutzungen.

In den fünf Folgegeschossen sollen Wohnungen entstehen. Benachbart zu diesem Wohnungsbau befindet sich an der Rungestraße ein Bibliotheksturm auf drei Geschossen mit angegliederter Ausstellungsfläche. Dem gegenüber steht, als Erweiterung des Märkischen Museums, ein Raum für Dauerausstellungen und Wechselausstellungen. Um eine stimmige Parkgestaltung und eine Beziehung zum Märkischen Museum herzustellen, werden die Wege und Grünflächen im Köllnischen Park neu angeordnet und ein offenes Plateau zwischen den Neubauten errichtet. Der Bärenzwinger, den die letzte Bärin Berlins bis 2015 bewohnte, wird zu einem Café umgenutzt. Die Nutzungen des Märkischen Museums und der Fanny Hensel Musikschule, ehemals Köllnisches Gymnasium, bleiben bestehen.

Antonia Barkhoff | Sarah Huber