M01 - Projekt Bauen im Bestand 1


Aufgabe

Ein Ensemble bauen — Ergänzung der Musikschule Fanny Hensel in Berlin am Köllnischen Park — aus den Potentialen des Bestandes mit Hilfe der Entwurfsprinzipien der „Analogen Architektur“

Das Köllnische Gymnasium war das erste Berliner Realgymnasium. Das Gebäude der Schule wurde 1868 in der Berliner Vorstadt Neukölln am Wasser/ Ecke Insel-/Wallstraße nach Plänen des Stadtbaurats Adolf Gerstenberg errichtet. Heute befindet sich die Musikschule Fanny Hensel in dem denkmalgeschützten Baukomplex.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Gymnasiums, am anderen Ende des Köllnischen Parks entstand um 1900 das Berliner Stadtmuseum / „Märkisches Museum“ nach Plänen des damaligen Stadtbaurates Ludwig Hoffmann (hinten links zu sehen).

Das Bauensemble des Museums ist an dieser Stelle stadtbildprägend. Es trägt märkische Bildmomente in die Großstadt. Man könnte sagen, es „fremdelt“ am Rand der ehemaligen Altstadt zwischen den umgebenden Gebäuden, — aber es ist da. Es bildet, als Kleinod, eine architektonische Insel im urbanen Netzwerk mit einer eigenen Atmosphäre, vor allem, wenn man vom Park aus schaut: Backsteingotik, Kirche, Bergfried, Turm mit Walmdach …

Die Rückseite des Restes des Köllnischen Gymnasiums ist räumlich und baulich desaströs: Schuppen, Abstellflächen, Parkplätze. Das Märk. Museum im Rücken — erstaunt und erschrickt man angesichts dieses Chaos, dieses Mangels an Gestalt.

Aufgabe war, den Gebäuderest zu überführen in ein „Ensemble“, ihn zu ergänzen, zu erweitern: eine behutsame Verdichtung, eine Intervention mit den atmosphärischen Mitteln des Vorhandenen; nochmal anders: eine analoge Operation mit und aus den Potentialen des Bestandes. Es geht um das „Ensemble“ und seine Atmosphäre, seine Eigenheiten, seine Finessen, seine Wirkung. Um Annäherung durch Analogie.

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