Room with a View

Wohnraum für Studierende an der Neu-Tempelhofer Kirche St. Judas Thaddäus zwischen Boelckestraße und Bäumerplan

Die Kirche St. Judas Thaddäus mit ihrem 40 m hohen dreieckigen Turm wird dem Spätexpressionismus zugerechnet und steht unter Denkmalschutz. Errichtet wurde der Stahlbetonbau als Saalkirche in den Jahren 1958 - 59 nach einem Entwurf des Architekten Reinhard Hofbauer. Mit zeittypischen Materialien - u.a. Mosaik, Glas, Terrazzo und Beton - gelang es dem Architekten, eine sorgsam inszenierte Abfolge kleiner und großer Räume zu schaffen, die bis in die Wahl der Leuchten im Inneren auch heute noch avantgardistisch wirken.

Die Kirche besitzt ein Untergeschoss, in dem sich die Krypta und ein Gemeindesaal mit Nebenräumen befindet. Es wird über einen tiefer liegenden Garten, zu dem von hier aus Zugang besteht, in Teilen von der Seite belichtet. Der Garten ist vom Bäumerplan aus über eine Rampe erschlossen, zu Loewenhardtdamm und Boelckestraße existiert ein ungefähr einge- schossiger Geländeversprung, der entlang des Kirchenkörpers über eine Treppe überwunden werden kann. Die auf Straßenniveau befindliche Fläche wird derzeit als Parkplatz genutzt.

Auf dieser am Bäumerplan und damit am denkmalgeschützten Neu-Tempelhofer Parkring - mit dem nur einen Steinwurf entfernten Kynastteich - gelegenen und durch den Ost-West-Grünzug zwischen Tempelhofer Flugfeld und Schöneberger EUREF-Gelände bestens in das Stadtgefüge eingebundenen Fläche gilt es - unter Nutzung des Geländeversprungs - Wohnraum für Studierende zu schaffen.

Ziel ist eine angemessene Ergänzung (addendum) der baulich-räumlichen Situation unter Wahrung - wenn nicht Steigerung - der Qualitäten sowohl des Kirchenbaus als auch der prä- gnanten baulichen Strukturen der Gartenstadt und ihrer charaktervollen, teils denkmalgeschütz- ten Umgebung. Die Ergänzung soll dabei Bezug auf den Bestand nehmen, aber dennoch als zeitgenössisches Bauwerk und räumliche Intervention erkennbar sein.

Projekt 1

Victoria Palt

Projekt 2

Rita Brenner, Irma-Luisa Kotthaus

Projekt 3

Antonia Fitzthum, Ann-Kathrin Kalkbrenner

Stride along Spaces

Generationenübergreifendes Leben und Wohnen an der Neu-Tempelhofer Kirche St. Judas Thaddäus

Neu-Tempelhof ist eine Art "Collage City" unterschiedlichster baulicher Generationen des 20. Jh. Die denkmalgeschützte Kirche St. Judas Thaddäus mit ihrem 40 m hohen dreieckigen Turm wird dem Spätexpressionismus zugerechnet. Errichtet wurde der Stahlbetonbau als Saalkirche in den Jahren 1958 - 59 nach einem Entwurf des Architekten Reinhard Hofbauer. Mit zeittypi- schen Materialien - u.a. Mosaik, Glas, Terrazzo und Beton - gelang es dem Architekten, eine sorgsam inszenierte Abfolge kleiner und großer Räume zu schaffen, die bis in die Wahl der Leuchten auch heute noch avantgardistisch wirken. Die Kirche besitzt ein Untergeschoss, in dem sich die Krypta und ein Gemeindesaal mit Nebenräumen befindet, belichtet wird es von Westen über einen tiefer liegenden Garten, zu dem von hier aus auch Zugang besteht und von dem aus man über eine Rampe wiederum den Bäumerplan erreicht.

Eine gelungene Abfolge von Räumen und ihr Durchschreiten soll im übertragenen Sinne auch Thema hinsichtlich der Aufgabe und Nutzung einer baulichen Ergänzung auf dem Grundstück sein, nämlich das Durchschreiten der verschiedenen Lebensstufen eines Menschen, die doch ein Ganzes bilden. "Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten ..." heißt es in Hermann Hesses Gedicht "Stufen", aber wie kann dies gelingen, und wie kann dabei ein Austausch und ein Miteinander der Generationen für alle Altersstufen von Wert und Bedeutung sein? Sowohl ein Aufenthalt tagsüber als auch dauerhaftes Wohnen sind in unserem Falle denkbare Formen - für Kinder und Jugendliche, Studierende, Berufstätige oder im Ruhestand befindliche Menschen. Mindestens zwei unterschiedliche Generationen bzw. Alterstufen sollten hier zusammenfinden.

Ziel des Entwurfes ist eine angemessene Ergänzung der baulich-räumlichen, durch einen ein- geschossigen Geländeversprung geprägten Situation unter Bezugnahme auf die Qualitäten sowohl des Kirchenbaus als auch der prägnanten Strukturen der Gartenstadt. Wie eine auch baulich neue Generation hier ihren Ausdruck finden kann, gilt es dabei zu formulieren.

Projekt 1

Michael Diestelkamp, Abdurrahim Sariyildiz, Kim Voit

Projekt 2

Josephine Henkel, Hamdiye Ilter

Projekt 3

Stefanie Weller, Lea Will

Projekt 4

Weronica Cegielska, Alexandra Schenk