Ehem. "Exerzierhaus" General-Pape-Str. 20

Umnutzung und Einbindung der ehemaligen Reithalle in eine Stadt der kurzen Wege

Der Bahnhof Südkreuz ist der drittgrößte Berliner Fernbahnhof und ein wichtiger Umsteigepunkt. An seiner östlichen Seite liegt das Areal der für die Preußischen Eisenbahnregimenter erbau- ten ehemaligen Kasernengebäude, das heute durch öffentliche Einrichtungen, unterschied- liche Formen von Gewerbe sowie Wohnen genutzt wird. Das Gelände, heute durch den Alfred-Lion-Steg gut mit der "Roten Insel" verbunden, gehörte früher zu Schöneberg. Trotz Kriegszerstörungen ist das prägnante Ensemble aufgrund ähnlicher Kubaturen oder Materialen noch in seiner Gesamtheit zu erahnen und es gilt, den Bestand zu wahren, umzunutzen sowie weiter zu entwickeln.

1892 begann die Bebauung des Areals für insgesamt drei Regimenter in seinem mittleren Bereich mit den Bauten für das 2. Eisenbahnregiment. Westlich und östlich des zentralen Exerzierplatzes befanden sich dort jeweils zwei 4-geschossige Mannschaftsgebäude und ein 1-geschossiges Wirtschaftsgebäude, südlich das "Exerzierhaus", ehemals als Reithalle genutzt, das auch die Schnittstelle zum Exerzierplatz des weiter südlich gelegenen 3. Regiments bildete.

Aufgabe des Entwurfsprojektes ist die Einbindung und Umnutzung des "Exerzierhauses" (rot, siehe Lageplan). Dabei soll ebenfalls die heute mit Garagen bebaute "Lücke" (blau, siehe Lageplan) am südöstlichen Rand des früheren Exerzierplatzes (derzeit Laubenkolonie) betrach- tet werden. An zwei Seiten dieser Lücke sowie entlang des "Exerzierhauses" führt eine bisher eher "informelle", aber gut frequentierte Fußwegeverbindung (grün, siehe Lageplan) zwischen Bahnhof Südkreuz, dem St. Joseph-Krankenhaus und der Gartenstadt vorbei, deren Bedeutung und Attraktivität durch die Maßnahmen nachhaltig gestärkt werden soll. Ziel ist eine funktional und gestalterisch überzeugende Umnutzung des Exerzierhauses sowie eine angemessene - durchaus zeitgenössische - Ergänzung der baulich-räumlichen Situation unter Berücksichtigung der denkmalgeschützten Bauten und der dem Ensemble zugrunde liegenden Strukturen.

Projekt 1

Teja Huthoff, Leon Weickenmeier

Projekt 2

Solveig Boog, Edgar Kordecki

Projekt 3

Pia Mönnich, Viola Sulzer

F5 - Energie und Mobilität im Wandel

Umnutzung eines um 1930 erbauten Tankstellengebäudes unter Berücksichtigung einer ergänzenden Bebauung

Die Pritzwalker Straße in Kyritz in der Ostprignitz, ehemals die "Straße der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft", war als Ausfallstraße lange Zeit eine wichtige Verbindung in Richtung Norden. Bis östlich der Kyritzer Altstadt 1976 endlich eine Umgehungsstraße dem Verkehr übergeben werden konnte, lief dieser hier auf den sogenannten Fernverkehrsstraßen 5 und 103 vorbei - und die Fernverkehrsstraße 5 (kurz: F5) diente bis 1982, als endlich die heutige Autobahn A24 diese Funktion übernahm, sogar als Transitstrecke zwischen West-Berlin und Hamburg.

Dieser Transitverkehr führte damit auch an einer um 1930 in der Pritzwalker Straße - nahe der Einmündung der Perleberger Straße - erbauten Tankstelle vorbei, die mit ihrem hellen Äußeren, ihren abgerundeten Ecken und dem elegant auskragende Dach mit abgestuften Seiten uns bis heute etwas von der stromlinienförmigen und modern geprägten Gestaltungsvorstellung in der Zeit ihrer Errichtung erzählt. Der untere Teil des Tankhauses war ursprünglich bis zur Oberkante der Fenster mit sichtbaren Ziegeln abgesetzt, die mit Sprossen gestaltete Fensterfront zu den Seiten - ebenfalls mit abgerundeten Ecken - deutlich größer. Derzeit verfällt der Bau, eine Nutzungsperspektive existiert nicht.

Direkt angrenzend an das Tankstellengebäude liegt das Werksgelände der 1873 errichteten Stärkefabrik, heute Teil der Emsland-Stärke AG, der auch die Tankstelle gehört. Derzeit läuft in der Stadt Kyritz ein Bebauungsplanverfahren, bei dem es u.a. um die zukünftige Entwicklung und Bebauung d(ies)es schmalen Streifens zwischen Pritzwalker Straße und Werksgelände geht, und damit um die Zukunft sowie Nutzung - und überhaupt Erhalt - der Tankstelle.

Aufgabe des Entwurfsprojektes ist - bei eingehender Betrachtung des Standortes - die Entwicklung eines zukunftsträchtigen Konzeptes für den Erhalt und die Umnutzung der Tankstelle im Zusammenhang einer einbindenden Ergänzungsbebauung entlang der Pritzwalker Straße.

Projekt 1

Joaquín Decia, Irakli Phantskhava

Projekt 2

Marius Druyen, Eva Girschik

Projekt 3

Irma Kotthaus