Unterscheiden sich der Wissensgewinn, das Verständnis und die Erinnerung räumlichen Wissens bei der Darbietung gleicher Inhalte für Rezipient*innen in einem 3D-Modell im Vergleich zu einer zweidimensionalen Darstellung?

Physische dreidimensionale Darstellungen kartographischer Informationen besitzen eine bis zu 500 Jahre alte Geschichte, welche von früheren analogen bis heutigen digitalen Herstellungsmethoden reicht, wobei die leidenschaftliche Handarbeit immer noch die präziseste Methode bleibt. Um Wissensgewinn, Verständnis und Erinnerung von Informationen durch dreidimensionale kartographische Medien zu untersuchen, wurde ein eigens konzipiertes Modell mit einer klassischen zweidimensionalen Darstellung desselben Raumes im Rahmen einer Untersuchung mit Expert*innen verglichen.

Es wurde gezeigt, dass die Karte durch ihre Übersichtlichkeit den Wissensgewinn an schriftlichen Informationen fördert, wohingegen das Modell durch seine Plastizität unschlagbares Wissen über das Relief liefert. Durch das Modell können dazu Kinder und Karten unkundige Rezipient*innen, aber auch Menschen mit kartographischer Kompetenz ein verbessertes räumliches Vorstellungsvermögen erlangen. Die Möglichkeit des Ertastens der Landschaft kann Kartographie für Menschen mit Seheinschränkungen begreifbar machen. Auch die Erinnerung räumlicher Inhalte wird durch die Verwendung eines dreidimensionalen kartographischen Mediums verbessert.

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Die 3D-Karte ist in unseren Räumlichkeiten ausgestellt.