Johannes Neis
Immersive virtuelle Realitäten (IVR) erlauben die aus geovisueller Sicht technisch und konzeptionell herausfordernde Darstellung raumbezogener Phänomene im Maßstab 1:1. Ein Beispiel für ein räumlich sowie zeitlich komplexes Phänomen sind die kollektiven Verhaltensweisen und Bewegungsmuster von Tieren, etwa zur dynamischen Repräsentation terrestrischer oder mariner Ökosysteme.
Um sowohl den technischen als auch konzeptionellen Anforderungen von GeoIVRs gerecht zu werden, ist die Anwendung von Modellen kollektiven Verhaltens in Game Engines wie bspw. der Unreal Engine erforderlich. Der Anspruch dieser Arbeit ist ebendiese Anwendung unter Berücksichtigung immersiver Aspekte (Bildwiederholrate, Bildqualität) sowie des bestmöglichen Einsatzes gegebener Hard- und Software.
Entgegen bisheriger Modellierungsansätze mittels eines vorab definierten Regelsatzes, ist die Umsetzung und Anwendung eines deklarativen Modells Ziel dieser Arbeit. Am Beispiel virtueller Fische (Beute und Jäger) wird durch ein deklaratives Verfahren die selbstständige Entwicklung kollektiver Verhaltensweisen und räumlicher Bewegungsmuster in einem dreidimensionalen Ökosystem analysiert.
Um einen Vergleich der entwickelten kollektiven Dynamiken und der Performanz des deklarativen Modells zu realisieren, wird zusätzlich ein regelbasierter Ansatz umgesetzt. Des Weiteren gilt es zu prüfen, wie eine Implementierung und performante Anwendung der Modelle innerhalb der Unreal Engine möglich ist.