Viola Schweiger
Zeitreihendarstellungen sind ein zentrales Thema in der Kartographie, die es ermöglichen dynamische Prozesse und Entwicklungen über verschiedene Zeiträume hinweg sichtbar zu machen. Choroplethenkarten, eine der etabliertesten Darstellungen der thematischen Kartographie, bieten ein visuelles Medium, um solche Daten zu präsentieren. Dennoch sind sie nicht ohne Herausforderungen. Die Wahrnehmung der unterschiedlich großen Bezugsflächen ist ein bekanntes Problem, das die Aussagekraft und Genauigkeit dieser Karten beeinträchtigen kann.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Erforschung und Verbesserung der multitemporalen Datenklassifikation. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anwendung der Preservation of Change Classes (POCC) Methode, die darauf abzielt, Veränderungen präzise zu erfassen und darzustellen. Diese Methode bietet eine innovative Herangehensweise, um die Grenzen traditioneller Klassifikationsmethoden zu überwinden und die Interpretation von zeitlichen Kartenserien zu vereinfachen.
Darüber hinaus wird die Arbeit durch um eine datenfeministische Perspektive ergänzt. Datenfeminismus fordert dazu auf, die gesellschaftlichen Machtstrukturen aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen, die in die Datenerfassung, Verarbeitung und Darstellung einfließen.
Indem sie die Geschlechterdimension in die Analyse einbezieht, strebt die Arbeit eine gerechte und inklusive Darstellung sozialer Phänomene an. Die Untersuchung der Altersarmut in Deutschland dient als Fallstudie, um die entwickelten Methoden praktisch zu testen und die Relevanz der datenfeministischen Ansätze zu unterstreichen.
Diese Bachelorarbeit zielt darauf ab, die theoretischen Konzepte des Datenfeminismus zu integrieren und in Verbindung mit den praktischen Anwendungen der multitemporalen Datenklassifikation eine Karte zu erstellen, die beiden Aspekten gerecht wird.
Sie bietet einen Beitrag zur Weiterentwicklung kartographischer Methoden und eröffnet neue Perspektiven für die Darstellung und Analyse multitemporaler Daten.