Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, in wie weit die Rekonstruktion eines nicht mehr vorhandenen preußischen Urmesstischblattes mit „modernen“ Mitteln möglich ist. Die Arbeit konnte mit Unterstützung des LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg) durchgeführt werden, weitere Grundlagen stammen aus dem Bestand der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin.

Das Urmesstischblatt 3544 Potsdam-Nord ist das einzige Blatt in der Abdeckung von Brandenburg, welches nicht überliefert wurde. Es existiert jedoch ein zwei-teiliges Sonderblatt für Potsdam, welches ca. 10 Jahre nach der Originalaufnahme mit leicht verändertem Zeichenschlüssel erstellt wurde.

Der Verfasser der Bachelorarbeit musste eintauchen in eine für ihn fremde Welt: mit ursprünglichen Feldaufnahme- und Zeichentechniken, mit Druck- und Vervielfältigungsprozessen, mit Papier als Zeichenmedium und natürlich mit Signaturen, die nicht uniformiert und immer gleich aussehen, sondern die in Form, Größe und Farbe je nach Kartenzeichner variieren können.

Nach der Analyse der ursprünglichen Kartenzeichen und zahlreichen Herstellungsversuchen ist eine Kartenprobe entstanden, die sich im Duktus dem manuell erstellten Urmesstischblatt nähert. So halten die reichhaltigen Werkzeugpaletten von Adobe Photoshop und Illustrator Funktionen bereit, um die Karte aus heutiger Sicht „unsauber“ und wie „individuell gezeichnet“ aussehen zu lassen. Das grundsätzliche Fazit lautet aber: Linien und Flächen sollten nicht mit heutigen Zeichen- oder GIS-Programmen konstruiert und nachträglich mit Filtern überarbeitet werden, der manuelle Charakter kann nicht durch Programmfunktionen simuliert werden, es ist eine manuelle Kartierung, z.B. mit einem Zeichentablett, notwendig.

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